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Freitag, 22. April 2016

Du bist nicht allein

Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das für mich sehr wichtig ist. Ich schätze fast jede Mutter kennt das. Leider ist es wirklich ein meist verbreitetes Problem bei frisch gebackenen Mami's.
Erst letztes Jahr im September sprach die Schauspielerin Hayden Panettiere über dieses Problem und unterzog sich dann selbst einer Therapie dafür.
Worüber ich spreche ist

postpartale Depression.

Während der sogenannte Baby Blues wesentlich schneller wieder heilt und man dann seine Zeit mit dem Neugeborenen so richtig nutzen kann, zieht sich die postpartale Depression wesentlich länger hin und gehört dringend behandelt.
Nicht nur, dass man die Zeit mit dem Baby nicht wirklich genießen kann und man so viel, gerade in der wichtigen Anfangszeit, verpasst, man läuft auch Gefahr, dass man dem Liebling, den man eigentlich so liebt, etwas antut. Und das will keine Mutter wirklich.
Auch in der TV-Serie "Nashville" in der Hayden Panettiere mitwirkt, wird das Thema behandelt und wer die Serie gesehen hat, kann die ganze Sache schon vielleicht ein bisschen verstehen.

Für vermutlich jede Frau ist es wohl der glücklichste Moment, zu erfahren, dass sie schwanger ist und in ihr ein neues Leben heran wächst. Ein Kind in sich zu tragen und es zu gebähren ist wohl eines der schönsten Ereignisse einer jeden Frau.
Trotzallem gibt es Umstände, die diese Freude und die schöne Zeit der Schwangerschaft trüben. Während der Schwangerschaft benötigen Frauen Zuwendung, Verständnis und eine Zuversicht, dass alles gut geht. Gerade in der heutigen Zeit erfahren wir immer öfter was alles in einer Schwangerschaft passieren kann und das kann gerade während der Schwangerschaft zu vielen Sorgen und Zweifeln führen.
Wenn das Baby dann da ist, läuft nicht alles gleich wieder so wie vor der Schwangerschaft. Es dauert oft lange bis sich Körper und Seele auf diesen neuen Lebensabschnit eingestellt haben. Natürlich will jede Mutter eine perfekte Mutter sein und alles richtig machen. Es will, dass es dem Kind gut geht und dass es dem kleinen Liebling an nichts fehlt.

Das kann natürlich zu psychischen Problemen bei der Mutter führen. Gerade, wenn sie vielleicht alleine da steht.
Generell kann man unter zwei verschiedenen Versionen von Depressionen unterscheiden:
  • Der Baby Blues (auch Heultage genannt) ist die am häufigste und leichteste Form der Wochenbettreaktion und tritt schon in den ersten Tagen nach der Geburt auf. Rund 75% der Frauen sind von ihr betroffen. Obwohl der Baby Blues mit teils sehr heftigen Gefühlen einhergeht, geht er rasch vorbei. Zeichen dafür sind: Weinen ohne wirklichen Grund, Angstgefühle und Ungeduld.
  • Die postpartale Depression betrifft fast jede sechste Frau und unterscheidet sich grundlegend vom Baby Blues. Eine Behandlung ist spätestens dann angebracht, wenn man nicht mehr mit dem Alltag zurechtkommt. Gedanken und Gefühle wie „Ich bin so müde und kann dennoch nicht schlafen", „Ich habe Angst mein Baby zu verletzen", „Alles wird mir zu viel” etc. können darauf hindeuten. Körperliche Anzeichen sind Herzrasen und Herzschmerzen, Abwechselnde Hitze- und Kältegefühle, Schwindel und Zittern. Das „Heimtückische” an der postpartalen Depression ist, dass sie bis zu einem Jahr nach der Geburt auftreten kann und deshalb oft unbehandelt bleibt, weil der Zusammenhang zwischen Krankheit und Auslöser meist nicht mehr erkannt wird.

Symptome dafür sind:
  • Müdigkeit, Erschöpfung, Energiemangel
  • Traurigkeit, Weinerlichkeit
  • Leeregefühl
  • Zweifel daran, eine gute Mutter zu sein
  • Appetitstörungen
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Ängste
  • Panikattacken
  • Zwangsgedanken (z.B. sich oder dem Kind etwas anzutun)

Wichtig ist, dass man etwas dagegen tut. Auf jedenfall ist es gut, wenn man sich in Therapie begibt, denn auch hier kann man viel mit Medikamenten tun, oder auch einfach mit jemandem reden. Schon das hilft sehr viel.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, um dem überhaupt vorzubeugen, oder es ohne Medikamente wieder in den Griff zu bekommen. Das sind Dinge, die jede Frau machen kann:
  • Freunde und Familie: Mütter sollten sich aktiv nach Entlastung im Alltag bemühen und Partner, Freunde und Verwandte von Anfang an in die Babypflege und -betreuung miteinbeziehen. Schon vor der Geburt können solche Netzwerke an Helfern aufgebaut werden. Wer über viele Sozialkontakte verfügt und eine gute Beziehung zu seinem Partner hat, beugt Wochenbettdepressionen vor.
  • Viel Schlaf: Außerdem sollten Mütter darauf achten, ausreichend Schlaf zu bekommen, da Schlafmangel die Symptome der postpartalen Depression noch verschlimmern kann.
  • Erste Anzeichen von Traurigkeit: Frauen sollten möglichst bald einen Arzt aufsuchen, wenn sie erste Anzeichen von großer, anhaltender Traurigkeit und Überforderung verspüren - denn durch rasche Behandlung bleiben Mutter und Kind viel Kummer erspart.
  • Selbsthilfegruppen: Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen ist bei Wochenbettdepressionen sinnvoll. 

Gerade Selbsthilfegruppen sind sehr zu empfehlen. Gespräche mit Gleichgesinnten kann einem sehr helfen, gerade weil jene besser verstehen können, was im Moment in einem vorgeht. Was auch gut ist, wenn man sich trotzallem noch einem Hobby widmet, dass einem Erfühlung gibt und auch eine gewisse Ablenkung, die man oft sehr gut gebrauchen kann.

Eines sollte man nicht vergessen:

Mütter sind auch nur Menschen und man ist nicht allein! 


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